Leitgedanke und offene Stadtkirche
Die Nikolaikirche ist Kirche in der Stadt:
„Die Stadtkirche hatte ihre Funktion aus ihrem Gegenüber
zum Rathaus und zum Markt, d.h. im Gegenüber zur
politischen und ökonomischen Macht.“ (Wolfgang Grünberg)
In den Leitlinien für die Stadtkirchenarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen heißt es:
„Stadtkirchen repräsentieren die Stadt-, Kunst-, Kultur- und Kirchengeschichte vergangener Zeiten und nehmen somit erinnernde wie bewahrende, aber auch mahnende Funktion für die Stadt wahr. Sie besitzen stadtweite Ausstrahlung, prägen die Identität der Stadt und sind zumeist im Bewußtsein der Menschen bis heute verankert.“
Übergemeindliche Gottesdienste und Andachten werden in der Nikolaikirche gefeiert:
Musik und Andacht in der Advents- und Passionszeit, Turmblasen an den Advents-Samstagen, Gedenkgottesdienst zur Zerstörung Siegens am 16. Dezember, Jugendgottesdienste der Evangelischen Jugend, Christmette am Heiligabend, Osternachtgottesdienst, Kantate zum Mitsingen, Taizé–Gebet oder Taizé–Gesang.
Die „Gemeinde unterm Krönchen“ öffnet ihre Kirche ebenso für Ausstellungen, Diskussionsrunden, besondere Aktionen wie die Nacht der offenen Kirche oder das Entzünden eines Friedenslichtes, für Lesungen und Theater.
Die Nikolaikirche ist Kulturgut in Siegen:
Betrachtet man alte Stiche von Siegen, ragt der Turm der Nikolaikirche über alles heraus. Das Krönchen ist Wahrzeichen der Stadt.
Architektonisch stellt die Nikolaikirche eine Besonderheit dar, da es sich bei ihr um das einzige romanische Hallenhexagon nördlich der Alpen handelt.
Die Nikolaikirche wirkt am Gewissen und dem kollektiven Gedächtnis der Stadt Siegen mit:
Kirchenführungen, Turmbesteigungen, Geschichte der Taufschale, Verbundenheit des Fürsten Johann Moritz mit der Kirche, Gedenktafeln der Verstorbenen der beiden Weltkriege, Fürstenkrone, Lateinschule, Theodor Noa, Zusammenarbeit mit den Siegener Stadtführern.
Die Nikolaikirche ist offene Stadtkirche in Siegen
Seit 2004 ist die Nikolaikirche von Anfang April bis Ende Oktober auch außerhalb der Gottesdienste und sonstigen Angebote täglich geöffnet, und zwar montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr.
So kann sie eine Art Gasthaus Gottes sein, in der die Menschen der Stadt – Einwohner, Passanten und Touristen – als Gäste willkommen sind. Die Kirche soll mitten im Getriebe und der Hektik der Stadt eine Rückzugsmöglichkeit bieten für Stille und Besinnung. Daß diese dankbar wahr- und aufgenommen wird, zeigen zahlreiche Einträge im Gästebuch, das im Turmbereich ausliegt.
Weitere Informationen zur Nikolaikirche finden Besucher in einem Kirchenführer oder dem viersprachigen Flyer sowie im Führer über die Orgel der Nikolaikirche.
Nach der Verleihung des Signets „Offene Kirche“ im Mai 2005 weist dieses Zeichen jetzt hin auf die verläßlich offene Nikolaikirche.