Vorstellung der Kirchen­mu­siker­*innen

KMD Ute Debus

»Und was machen Sie sonst so außer sonntags morgens die Orgel zu spielen und Chöre zu leiten«? werde ich oft gefragt, wenn ich zu meinem Beruf als hauptamtliche Kirchenmusikerin und Kantorin Auskunft gebe.
Oh, da gäbe es einiges zu erzählen und aufzuführen.
Bis auf den heutigen Tag habe ich es nie bereut, mein schon damals als Schülerin intensiv betriebenes Hobby Musik mit Orgel, Klavier und Chorgesang zur Profession gemacht zu haben. Bis heute bin ich mit Leib und Seele und Herz und allen Sinnen Kirchen-Musikerin. Nicht unerheblich haben dazu Menschen beigetragen, die mich stets unterstützten, angefangen von meiner Familie bis hin zu meinen Lehrern und Lehrerinnen während der Schul- und Studienzeit, von denen ich wichtige Impulse sowohl während des Studiums als auch für den späteren Beruf erhielt. Und schließlich war es ein Glücksfall für mich, eine attraktive Kirchenmusikerstelle an einer wunderschönen Kirche in einer aktiven und kirchenmusikalisch sehr interessierten und unterstützenden Gemeinde mit vielen Möglichkeiten »zu ergattern«. Zudem bieten der Kirchenkreis und die Stadt Siegen weitere Optionen sich musikalisch »auszutoben«, sodass meine Arbeit sehr vielfältig ausgerichtet ist und es nie langweilig wird.
Neben dem Orgel- und auch Klavierspiel in Gottesdiensten jedweder Art, bei Andachten oder Adventsfeiern oder in Konzerten spielt der gesamte kantorale Bereich in unserem Gemeindeleben eine große Rolle. Leider ist aufgrund der Coronazeit das mir sehr am Herzen liegende Gemeindesingen im Gottesdienst oder anderen gemeindlichen Veranstaltungen nach wie vor nicht durchführbar. Und so hoffe ich, dass wir bald wieder gemeinsam neue Lieder lernen und Altbekanntes im Kanon mehrstimmig singen und manches vertraute Lied neu entdecken können.
Die Probenarbeit mit »meinen« drei Chören, dem 135-jährigen Evangelischen Kirchenchor Siegen, der 75-jährigen Kantorei Siegen und der 24-jährigen capella cantabilis bedeutet mir sehr viel und ist aufgrund der Unterschiedlichkeit aller drei Chöre mit ihren mannigfaltigen liturgischen oder konzertanten Aufgaben sehr vielseitig.
Hinter aller Arbeit verbirgt sich selbstverständlich einiges an Vorbereitung vor allem im »stillen Kämmerlein«, angefangen von der Wahl der zu spielenden oder zu probenden Literatur, des Formates, das Üben, Üben, Üben, Organisation, Besprechungen vor allem der besonderen Gottesdienste im Team, das wochen- und monatelange Proben vor Konzerten bis hin zur Aufführung und und und.
Der Weg ist das Ziel, und so macht es sehr viel Freude zu sehen, wie beispielsweise die ChorsängerInnen während einer Probenphase klanglich zusammenwachsen und im Konzert zu einem Ganzen verschmelzen.
Für unsere neue Lukas-Kirchengemeinde wünsche ich mir, dass wir nach und nach zu einem Ganzen zusammenwachsen. Mit all meinen Gaben und meiner Kraft setze ich mich dafür ein. Visionen oder Gedanken, beispielsweise ein Projekt mit einem »Mehr-Generationen-Chor« der Lukas- Gemeinde in Angriff zu nehmen, könnten durchaus umgesetzt werden. Wären Sie dabei?
Auf die Zusammenarbeit mit den erweiterten Teams, mit meinen kirchenmusikalischen KollegInnen und auf viele schöne inspirierende, musikalischen Begegnungen in unserer Lukas-Kirchengemeinde Siegen freut sich und grüßt Sie herzlich und zuversichtlich.
Ihre Ute Debus